Also stand heute shoppen auf dem Programm, und zwar auf Männerart. Wir sind bis Mittags durch Akihabara gezogen (die U-Bahn auf dem Weg dahin war heute morgen so voll, dass der Mensch am Bahnhof echt die Leute in die Bahn reindrückte, damit das passte). Das ist eine Gegend in der es quasi nur Elektronikgeschäfte gibt. Das war mal echt krass. Ich poste noch ein paar Fotos, aber leider könnt ihr da nichts hören. Von jeder Seite wird man angebrüllt und Verkäufer versuchen so dich in ihren Laden zu bringen oder dich auf Sonderangebote hinzuweisen. Das kann so weit gehen, dass drei Leute gleichzeitig dich anbrüllen (und die waren keine Konkurrenz, sondern aus dem gleichen Laden). Alles ist bunt, laut, schrill. Das Wort, das den heutigen Tag am besten beschreibt ist glaube ich "Reizüberflutung".
Nachdem wir dann alles in Akihabara abgegrast hatten ging es nach Shinjuku. Das ist das Vergnügungsviertel in Tokyo und alles ist noch schriller und noch bunter und noch lauter als irgendwo sonst. Haben uns dann erst mal in einem ruhigen Café einen Kaffee gegönnt (OK, bei Christian war es ein O-Saft) und sind dann ein bisschen rumgezogen. Sind mal in so ein Gamecenter reingegangen. Da bekommt man einen Hörsturz drin. Außer laut ist es dann noch schrill und bunt...
Zum ganzen schrillen, bunten, lauten und vollen kam dann noch 35° mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Irgendwann hörten wir dann Musik und auf einem Platz spielten ein paar japanische Rockgruppen (nacheinander, nicht gleichzeitig). Da hörten wir zu und die Musik war auch gar nicht schlecht. Als ich dann so meine Blicke über den Platz mit vielen jungen Japaner schweifen ließ hätte ich echt heulen können, weil mir plötzlich bewusst wurde, dass wahrscheinlich die aller meisten, die da auf dem Platz standen verloren sind, weil sie Jesus nicht kennen. Ich weiß, dass das an den meisten Plätzen mit vielen Menschen so ist, aber das hat mich eben echt mitgenommen. Gott hat mir nicht nur eine Liebe für dieses Land geschenkt, sondern auch für die Menschen in diesem Land. Das ist prinzipiell gut, da meine spätere Arbeit hier als Missionar sonst nicht möglich wäre. Ich musste aber in vielen Gesprächen, die ich während unseres Einsatzes geführt habe festgestellt, dass auch in den Gemeinden hier einiges im Argen liegt, was mich zusätzlich belastet, gerade weil Gott mir diese Liebe zu den Japanern geschenkt hat.
Aber nun genug des melancholischen Gewäschs, hier die Fotos von heute:
2 Kommentare:
geilgeilgeil..
so ein ganz wenig beneide ich dich schon :) Wäre gern mit in dem Reizüberflutnugsviertel gewesen...
Viel Spaß noch! Gruß an C.
Kann ich verstehen. Christian und ich haben gestern noch drüber gesprochen, dass es total geil wäre mit unserem ganzen Semester hier zu sein. Ich weiß zwar nicht ob Tokyo dafür bereit wäre, aber geil wäre es auf jeden Fall!
Kommentar veröffentlichen