09 Juli 2013

Vergebung


Gebrochen, zerbrochen,
am Boden
verwundet, voll Scham.
Sehenden Auges in Fallen getappt.
Erschrocken über mich selbst.

Angst vor der Begegnung mit dir.
Angst vor deiner Reaktion.
Angst, dass du diesmal sagst:
Es ist zuviel.

Auf Knien vor dir.
Fürchte mich vor deinem Blick.
Fürchte mich davor Enttäuschung zu sehen.
Tränen verschleiern meine Sicht.
Schäme mich.

Spüre, wie du näher kommst.
Warte auf den Tadel.
Warte auf das Urteil.
Habe es verdient.
Bin nicht würdig hier zu sein.

Dann bist du ganz nah.
Fühle deine Gegenwart.
Doch statt mich zu tadeln
ergreifst du meinen Arm.
Nicht hart, sondern sanft.

Du richtest mich auf.
Du nimmst mich in den Arm.
Du schaust mich voll Liebe an.
Erhebst meinen Blick.

Gibst mir Geborgenheit.
Lässt mich deine Liebe spüren.
Legst mir die Hand auf die Schulter.
Nennst mich dein Kind.
Sagst: „Wir schaffen das.“

Stellst dich an meine Seite.
Versicherst mir,
dass ich nicht alleine kämpfen muss.
Versprichst mir da zu sein
wenn meine Kraft nicht reicht.

Gebrochen, zerbrochen,
am Boden.
Auf Knien vor dir.
Doch nicht mehr aus Angst.
Nicht mehr aus Scham.

Umgehauen von deiner Liebe.
Geborgen in deiner Gegenwart.
Überflutet mit Annahme.
Gewissheit.
Du nennst mich dein Kind.

Kind des ewigen Königs.
Getragen in seiner Liebe.
Gehalten von seiner Gnade.
Eingeladen zum bedingungslosen Vertrauen.
Unfassbar und doch war.

Tränen verschleiern meine Sicht.
Doch nicht mehr Tränen der Trauer.
Tränen der Freude.
Tränen der Geborgenheit.
Tränen der Erleichterung.

Mein Gott,
mein König,
mein Vater
Danke für deine Gnade
Danke für deine Liebe.

Ich werde sie wohl nie ganz begreifen.

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