07 Januar 2012

Beim Ausräumen...

... in Erinnerungen schwelgen. So geht es mir gerade. Habe mich eben mal dran gemacht das Büro zu sortieren. Denn in einer guten Woche geht es los in Ramstein. Also Zeit die Koffer zu packen. Bei den Dingen, die mir eben in die Hände gefallen sind ist mir mal wieder aufgefallen, dass sich nicht nur der Wohnort ändern wird, sondern auch das Aufgabengebiet. Von der Kreisarbeit in die Gemeindearbeit. Das wird vielleicht auch heißen von der Weite ins Behagliche. Wir werden sehen. Auf jeden Fall ist mir jetzt nochmal aufgefallen, was ich alles zurück lassen werde. Eine großartige Kreisjugendarbeit, die ich ein Jahr begleiten durfte und die mich ein Jahr geprägt hat. Eine Kreisjugendarbeit von der ich hoffe, dass Gott noch großes durch sie tun wird.

Und ich werde Menschen zurücklassen, die ich mit der Kreisjugendarbeit und Hartenrod verbinde. Menschen, die mir wichtig geworden sind. Menschen, ohne die das großartige Jahr als Kreisjugendpastor nur halb so großartig gewesen wäre. Menschen, denen ich von Herzen Gottes Segen und alles Gute wünsche.

Es macht mich gerade ein bisschen melancholisch wenn ich daran denke, dass ich gerade dabei bin die Zelte hier abzubrechen und zu neuen, weitgehend unbekannten Ufern aufzubrechen.

Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich weiter als 30 km von dem Ort weg wohnen, in dem ich aufgewachsen bin. Zum ersten mal in ein anderes Bundesland ziehen. Zum ersten mal in einer Gegend wohnen, deren örtlicher Akzent noch komischer ist als der Meine.

Mir gehen gerade folgende Zeilen eines bekannten Segensliedes durch den Kopf: "Neue Stunden, neue Tage, zögernd nur schlüpfst du hinein. Wird die neue Zeit dir passen, ist sie dir zu groß, zu klein?". Jetzt wo es ernst wird scheint alles so surreal. Letzte Woche war das alles noch ganz weit weg. Und jetzt, wo ich endlich beim einpacken bin ist alles so nah.

Ich freue mich auf das Neue, auch wenn mir langsam ein bisschen mulmig wird. Ich freue mich drauf nach fast einem halben Jahr Arbeitslosigkeit endlich wieder zu arbeiten. Ich freue mich darauf neue Menschen kennen zu lernen. Neue Menschen zu begleiten und neue Dinge zu sehen. Neue Herausforderungen zu erleben. Und ich freue mich total auf diese großartige Gemeinde in der ich bald Pastor sein darf.

So packe ich mein Leben in Kisten. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend im Blick auf das was ich zurück lasse und lachend im Blick auf das, was kommt.

So, dann will ich mal weiter packen...

1 Kommentar:

brazi hat gesagt…

Hallo Kevin, Deine Zeilen wecken bei mir Erinnerungen an das Kistenpacken,damals vor ca40 Jahren,als Barbara und ich in Wuppertal wohnten, und die Ausreise nach Japan bevorstand. Zum Glück hatte sich noch nicht so viel angesammelt. Unser ganzer Besitzstand passte in 5 Teekisten, die zusammen einen Kubikmeter ausmachten. Schlauerweise hatte ich die Bücher auch alle in eine Kiste verpackt. Wie dumm das war,merkte ich, als sie in den dritten Stock in die Wohnung im Covenant Seminar in Tokyo gebracht wurde. Der Mann vom Transportunternehmen tat mir echt leid,und ich beschloss,das nie mehr zu tun.Ich wünsche Dir Gottes Segen und viele gute Erfahrungen!
Gerhard